Woher stammt der Name Hochzeit?
Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
Ob sich das Herz zum Herzen findet…
Für viele Menschen ist die Hochzeit ein großer und wichtiger Schritt! Doch woher stammt das Wort „Hochzeit“ überhaupt und was bedeutet es? Das Wort stammt aus dem Mittelalter.
Die Formen der Ehe im Mittelalter
In Europa gab es im Mittelalter verschiedene Eheformen. Die Muntehe, bei der die Frau von einem Schutzverhältnis – das ihrer Sippe – in ein anderes – das des Bräutigams wechselte. Der Bräutigam zahlte dafür den Muntschatz – eine Ablösesumme (Mitgift), die die Sippe der Braut erhielt. Der Bräutigam wiederum erhielt die Vormundschaft über seine Frau.
Die Höhe war in den Stammesrechten festgelegt. Da hieß es: „Die gesetzmäßige Ehegabe besteht aus 400 Schillingen, entweder in Gold oder in Silber (…) oder was immer man zu leisten vermag.“ Das war viel Geld und galt deshalb nur für die Oberschicht.
Für andere Bevölkerungsschichten gab es die Friedelehe. Diese wurde mit weitaus weniger Aufwand geschlossen, hatte auch einen weniger bindenden Charakter. Es gab keine Verlobung und keine Trauung, aber der Bräutigam musste die Heimführung der Braut begründen, das Beilager beibehalten und auch die „Morgengabe“. Die Friedelehe hatte keine rechtlichen Folgen und durfte neben der Muntehe existieren. Sie konnte sogar in eine Muntehe umgewidmet werden. Zwei Muntehen aber durfte es allerdings nicht geben
Aus dem Begriff „Hohe Zeit“ entwickelte sich später das Wort „Hochzeit“.
Als „Hohe Zeit“ galten im Mittelalter die wichtigsten Feste, egal ob kirchlich oder weltlich. Bei den wichtigen kirchlichen Feiern wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten blieb der Ursprungssinn noch erhalten: Diese bezeichnet man als „Hochfeste“.
Zusammengefasst bedeutet „Hochzeit“ also eine große, wichtige Feier.
Und das passt ja auch heute noch perfekt!
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